Welche Pinguinarten gibt es in Patagonien?
- Königspinguine
- Kaiserpinguine
- Magellanpinguine
- Brillenpinguine, Humboldt- und Galapagospinguine
- Felsenpinguine
Pinguinarten: Königspinguin
Königspinguine kennt man doch eigentlich nur von den subantarktischen Inseln. Jedoch hat sich vor einigen Jahren eine kleine Kolonie in der „Bahia Inutil“ angesiedelt. Besichtigen kann man dieses Naturschauspiel entweder durch eine geführte Tour oder auf eigene Faust mit Hilfe eines Mietwagens. Mietwagen sind im Süden Patagoniens nicht gerade billig, aber dennoch preiswerter als eine geführte Tour. Bei einem Mietwagen gilt es zu beachten immer entgegen der Windrichtung zu parken, damit die Türen beim Öffnen nicht weggerissen werden. Das Feuerland oder auch „Tierra del Fuego“ (Land der Schotterstraßen) genannt, erreichen Sie über eine Fähre in Punta Delgada, dort wo die Straße im Meer, der Magellanstraße endet.
Die majestätischen Königspinguine leben in vereinzelten Grüppchen auf Feuerland, wo Sie sie bestaunen können. Königspinguine sind die zweitgrößte Pinguinart nach dem Kaiserpinguin und die größte in Patagonien lebende Pinguinart. Im Gegensatz zu ihren größeren Artgenossen mögen diese in Patagonien lebenden Pinguine ein eher mildes Klima, weshalb sie sich in den subantarktischen Gebieten aufhalten. Sie lassen sich durch ihren orange leuchtenden Bereich unterhalb ihres Schnabels von den Kaiserpinguinen unterscheiden.
Kaiserpinguine
Beim Kaiserpinguin ist das Gefieder unter dem Schnabel nicht so stark gefärbt und besitzt keine deutliche Abgrenzung. Ihr Schnabel ist lang, schmal und leicht gekrümmt. Anders als andere Pinguinarten bauen sie keine Nester, sondern brüten nur ein einzelnes Ei auf ihren Füßen aus. Der Bestandsrückgang der Königspinguine hat sich im 19. und 20. Jahrhundert nach der Seehundjagd und Abschlachtung erwachsener Tiere zur Ölgewinnung glücklicherweise wieder erholt, sodass sie heute von der Weltschutzunion IUCN als nicht mehr gefährdet eingestuft und auf rund 3 Millionen Tiere geschätzt werden.
Magellanpinguine
Insbesondere in Patagonien tummelt sich eine weitere Pinguinart, die Magellanpinguine. Die größte Kolonie Chiles befindet sich auf der Isla Magdalena, 16 Seemeilen von Punta Arenas entfernt. Die größte Ansammlung von Magellanpinguinen lassen sich am Strand bestaunen. Am besten können Sie sie im November und Dezember besuchen, da die Jungen dann gerade frisch geschlüpft sind und die Pinguine für Brut und Federwechsel an Land kommen. Die Brut und die Aufzucht der Jungen findet in großen Brutkolonien statt und man kann auf abgesteckten Wegen mitten durch die Kolonie laufen und die putzigen Tiere bestaunen.
An Land bewegen sich alle Pinguine Patagoniens durch einen watschelnden Gang, auf abfälligen Eisflächen rutschen sie auf dem Bauch liegend. Zudem können sie bis zu 1,80 Meter hochspringen. Ihre Feinde im Meer und in der direkten Nähe der Bereiche wo Pinguine leben sind Haie, Mähnenrobben, Orcas, Seeleoparden und die südliche Seebären. Magellanpinguine kann man darüber hinaus auch auf der Isla Marta oder den Tucker Inseln beobachten. In beiden Fällen muss eine Schiffs-/Bootstour gebucht werden. In den Pinguinkolonien an Land leben aufgrund der klimatischen Veränderungen nur noch sehr wenige der Seevögel.
Brillenpinguine, Humboldt- und Galapagospinguine
Das Erstaunlichste an diesen Pinguinarten ist, dass sie keinerlei Scheu vor Menschen haben. Leider gelten sie durch die Ölverschmutzung der Meere als gefährdete Arten und genau wie die Königspinguine leiden sie an der Überfischung der Meere. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Fischen und Krebstieren. Der Magellanpinguin gehört zur Arte der Brillenpinguine, genauso wie die Humboldt- und Galapagospinguin. Sie zeichnen sich durch ihre schwarzen Streifen an den Flanken und dem schwarz-weißen Kopfmuster aus.
Felsenpinguine
Sehenswert sind ebenso die Felsenpinguine. Etwa 8.000 Pinguine dieser Art können auf einer Pinguininsel vor der argentinischen Atlantikküste in der Region Santa Cruz besucht werden. Diese Kolonie ist die nördlichste und einzig zugängliche Kolonie der Felsenpinguine in Argentinien. Die südlichen Kolonien gelten als gefährdet und die nördliche Kolonie sogar als stark gefährdet.
Neben den Felsenpinguinen leben hier ebenfalls ca. 60.000 Magellanpinguine, sowie Seeelefanten, Seelöwen, Raubmöven, Komorane, Jakobiter und Peale Delfine. Patagonien ist auch ein bekanntes Vogelparadies, in dem Vogelliebhaber mit 136 verschiedenen Vogelarten ganz auf ihre Kosten kommen. Besonders sehenswert ist der Graukormoran mit seinen stahlblauen Augen. Diese Vögel errichten Ihre Nester in den steilen Klippen. Auf der Pinguininsel stehen Überreste alter Fabrikgebäude aus dem 18. Jahrhundert sowie ein hundertjähriger Leuchtturm.
Die Insel ist somit ein bestens geeigneter Ort für Fotografen um ganz besondere Stimmungen einzufangen. Jährlich ist es nur 200 Touristen erlaubt die Insel zu betreten. Die Felsenpinguine zeichnen sich durch ihren schwarzen Körper und Flossen, den weißen Bauch, den Kamm am Kopf und die roten Augen aus. Während der Paarungszeit findet man sie in großen Brutkolonien, in denen es auch zu Kämpfen kommen kann. Abgesehen vom Kämpfen haben Felsenpinguine ein ausgeprägtes Repertoire an Körpersprache inklusive Verbeugen, Kopf schütteln und Gefiederpflege.
Auf Ihrer Südamerika Reise sollten Sie unbedingt einen Ausflug zu den Pinguinkolonien Patagoniens einplanen.
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