Vögel in Patagonien – Beste Spots zur Vogelbeobachtung
- Dezember 2023, Lesezeit 10 Minuten
Vögel in Patagonien: Vogelbeobachter, halten Sie Ihr Fernglas bereit! Patagonien ist ein Paradies für Vögel und besticht durch die Vielzahl von hier beheimateten Vogelarten. Hier lassen sich farbenfrohe Sittiche, schnelle Nandus und acht weitere wunderschöne patagonische Vogelarten beobachten.
Vögel in Patagonien und wo man sie am besten beobachten kann
Pinguine (spheniscus magellanicus und aptenodytes patagonicus)
Vier Pinguinarten leben in Patagonien, obwohl sie möglicherweise nur Magellan- und Königspinguine zu Gesicht bekommen, da die Kolonien von Felsen- und Macaronipinguinen für Touristen nicht zugänglich sind.
Magellanpinguine (Spheniscus magellanicus)
Die möglicherweise bekannteste Vogelart in Patagonien ist der Magellanpinguin. Diese mittelgroße Pinguinart ist durch weiße Streifen an Gesicht und Bauch von anderen Arten zu unterscheiden und ist an zahlreichen Stränden in Patagonien anzutreffen. Obwohl Magellanpinguine einst weit verbreitet waren, haben ihre Bestände sehr stark abgenommen, so dass sie heute als potenziell gefährdet gelten.
Verbreitungsgebiete von Pinguinen:
Bedeutende Brutkolonien von Magellanpinguinen sind in Punta Tombo, auf der Isla Magdalena und den Tucker-Inseln sowie im Seno Otway – aber nur während der Brut- und Nistsaison von September bis März – anzutreffen. Die Königspinguinkolonie lebt in der Bahía Inútil im chilenischen Teil des Feuerlandes, 112 km von Porvenir entfernt.
Chileflamingo (phoenicopterus chilensis)
Obwohl im Allgemeinen angenommen wird, dass diese Flamingos wärmere Gefilde vorziehen, ist eine Famingoart in den Seen und Lagunen von Patagonien zu Hause, der chilenische Flamingo. Diese Flamingoart lebt in großen Schwärmen und ist leicht an ihren grauen Beinen mit pinken Knien zu erkennen. Der Schnabel der chilenischen Flamingos ist fast schwarz.
Verbreitungsgebiete von Flamingos:
Chileflamingos leben in Seen und Lagunen im argentinischen Patagonien und weit im Süden des chilenischen Teils von Patagonien, einschließlich im Torres-del-Paine- und im Tierra-del-Fuego-Nationalpark.
Andenkondor (vultur gryphus)
Als Nationalvogel von sechs südamerikanischen Nationen (einschließlich Argentinien und Chile) ist der Andenkondor der größte fliegende Vogel der Welt mit einer Flügelspannweite von bis zu 3,3 m.
Verbreitungsgebiete von Andenkondoren:
Andenkondore leben in Graslandschaften und felsigen, bergigen Regionen bis auf 5.000 m Höhe und können normalerweise dabei beobachtet werden, wie sie ihre Kreise am Himmel über dem Torres-del-Paine-Nationalpark ziehen.
Darwin-Nandu (rhea pennata)
Der Darwin-Nandu, auch als der kleinere Nandu bekannt, ist ein flugunfähiger Vogel, der die Hochplateaus von Patagonien und andere Graslandschaften bewohnt. Nandus leben in kleinen Gruppen von bis zu 30 Vögeln. Aufgrund ihrer Schnelligkeit (sie können bis zu 60 km/h schnell laufen) können sie sich vor ihren natürlichen Feinden schützen.
Verbreitungsgebiete von Darwin-Nandu:
Diese Nandus sind normalerweise in den Graslandschaften des argentinischen und chilenischen Teils von Patagonien sowie im Altiplano weit im Norden Chiles beheimatet.
Aurakanerkauz
Der Araukanerkauz ist eine wirklich liebenswerte Eulenart. Dieser putzige Kauz mit seinem großen Kopf und seinen hellen, gelben Augen ist für Vogelbeobachter besonders interessant. Diese kleine Eule darf jedoch nicht unterschätzt werden – aufgrund ihrer großen Füße und langen Krallen jagen sie Beutetiere, die größer sind als sie selbst.
Magellangans (chloephaga picta)
Die Männchen und Weibchen der Magellangans lassen sich einfach voneinander unterscheiden: Die Männchen zeichnen sich durch eine weiße Brust mit grauen Flügeln aus, während die Weibchen braun sind und schwarzgestreifte Flügel besitzen. Magellangänse leben normalerweise in großen Schwärmen zusammen mit anderen Gänsearten.
Verbreitungsgebiete von Magellangänsen:
Sie leben in mäßig warmen Graslandschaften in geringen Höhenlagen, wobei eine große Population im Feuerland anwesend ist.
Magellanspecht (campephilus magellanicus)
Die Männchen der Magellanspechte sind durch einen karminroten Kopf und einen schwarzen Körper gekennzeichnet. In den Waldgebieten von Patagonien können diese Spechte dabei beobachtet werden, wenn sie auf der Suche nach Insekten und Larven in Bäume klopfen.
Verbreitungsgebiete von Magellanspechten:
Sie leben vor allem in Gebieten, die von Nothofagus oder Südbuchen bewachsen sind.
Australische Sittiche (enicognathus ferrugineus)
Die am südlichsten auf der Welt lebenden Sittiche, die australischen Sittiche oder Smaragdsittiche, gehören zu den wenigen Vögeln, die ausschließlich in dieser Region leben. Sie sind grün und auf ihrer Stirn, Brust und Schwanz etwas rot und leben normalerweise mit ungefähr 15 Vögeln in Schwärmen zusammen.
Verbreitungsgebiete von australischen Sittichen:
Diese Sittichart ist zwischen Temuco in Chile bis zur südlichsten Spitze Patagoniens verbreitet.
Schopfkarakara (caracara plancus)
Die in Mittel- und Südamerika verbreiteten Schopfkarakara sind Greifvögel, die überwiegend dunkelbraun sind, jedoch einen weißen Hals und Schwanz besitzen und auf ihrem Schnabel einen orangefarbenen Fleck.
Verbreitungsgebiete von Schopfkarakaras:
An kalten Tagen können sie oft neben Straßen gesichtet werden, wo sie auf thermische Luftströmungen warten. Sie sind in ganz Patagonien weit verbreitet.
Einige Tipps zur Beobachtung exotischer Vögel für Anfänger
Wenn Sie im Bereich Vogelbeobachtung neu sind, fragen Sie sich vielleicht, wie erfahrene Vogelbeobachter auch seltene Vögel zu Gesicht bekommen. Eine Reise nach Patagonien stellt auf alle Fälle eine einmalige Gelegenheit zur Vogelbeobachtung dar, die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen dürfen.
Untenstehend finden Sie einige Tipps zur Beobachtung exotischer Vögel, die Sie sich von Anfang an zu Herzen nehmen sollten:
- Möglicherweise der wichtigste Tipp überhaupt: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und lauschen Sie aufmerksam. Wenn Sie sich langsam und leise fortbewegen, können Sie Rufe und Geknister besser hören und wissen somit schneller, wo sich die Vögel gerade aufhalten.
- Flüstern Sie nicht – Wenn Sie in normaler Lautstärke sprechen, scheuchen Sie die Vögel weniger auf, als wenn Sie flüstern, da Vögel gerade auf zischende Geräusche reagieren und wegfliegen.
- Tragen Sie keine bunte Kleidung, da dadurch insbesondere nervöse Vogelarten schnell aufgeschreckt werden.
- Gehen Sie frühmorgens zum Vogelbeobachten, wenn die Vögel aktiver sind. Wenn es tagsüber heißer wird, halten sich Vögel lieber im Schatten der Bäume und Büsche auf.
- Die Wetterbedingungen an sich sind auch wichtig – Vögel sind an windigen oder sehr heißen Tagen weniger aktiv.
Vogelbeobachtung
Das Beobachten von Vögeln (oder Vogelbeobachtung) gilt als Teil der Ornithologie. Dabei werden Vögel am Himmel meist mithilfe eines Fernglases beobachtet. Wird die Distanz des Beobachters zu den Vögeln noch größer, kommt ein Spektiv zur Beobachtung zum Einsatz. So lassen sich die Art, das Alter, das Geschlecht und das Verhalten der beobachteten Vögel bestimmen.
Wird der Beobachtungsvorgang noch mit einer digitalen Kamera festgehalten, spricht man von Digiscoping.
Das Schöne an dieser außergewöhnlichen Freizeitbeschäftigung ist, dass sie nicht ortsgebunden ist, sondern jederzeit und überall ausgeführt werden kann.
Wer gerne Singvögel beobachten möchte, hat morgens und abends die besten Chancen. Während des Sommers ist der Vogelgesang bis etwa 10 Uhr morgens zu hören. Auf Eulen und Greifvögel trifft man dagegen eher am Mittag und zur Dämmerung.
„Vogelbeobachtung in Patagonien und am Kap Hoorn“
Die passende Ausrüstung
Das zur Vogelbeobachtung eingesetzte Fernglas sollte mindestens eine 8-fache Vergrößerung und einen Objektivdurchmesser von etwa 40 mm aufweisen. Die Lichtstärke eines Glases sollte 3.5 (Objektivdurchmesser / Vergrößerung) nach Möglichkeit nicht unterschreiten. Dadurch ist auch bei bedecktem Himmel eine erfolgreiche Vogelbeobachtung möglich.
Bestimmungsbücher helfen bei der Identifizierung und Benennung der beobachteten Vögel. Auch erhältlich sind CDs zur Vogelbestimmung. So können die Vögel über die Laute, die sie von sich geben, kategorisiert werden. Mittlerweile ist sogar eine Vogelbestimmungs-App für das Smartphone erhältlich.
Darüber hinaus gehören ein Notizbuch, Stift und eventuell ein Diktiergerät zur Ausrüstung der Vogelbeobachtung. Denn es ist wichtig, alle Beobachtungen, wie Standort, Wetterlage und Sichtungspunkt, festzuhalten. Wer noch dazu Notizen über das Verhalten der Vögel macht, schafft lebendige Erinnerungen.
Kosten: 70 Euro für ein gutes Fernglas, professionelle Ferngläser ca. 200 Euro. Spektiv, 200 bis 500 Euro im Mittelpreissegment, die High-End-Version kostet 1.500 bis 2.000 Euro.
Die richtige Kleidung
Seien Sie bei der Vogelbeobachtung für jedes Wetter gewappnet. Kleidungsstücke, die Feuchtigkeit und Kälte (Handschuhe, Mütze und lange Unterhosen) abwehren, sind in der kälteren Jahreszeit ein absolutes Muss.
Kinder sind übrigens begeisterte Vogelbeobachter und haben ein Auge fürs Detail. Auf diese Weise lernen sie spielerisch die Tier- und Pflanzenwelt kennen.
Vogelbeobachtung ist spannend
Wer es ernst meint mit der Vogelbeobachtung, sollte in jedem Fall Ausdauer und einen starken Willen mitbringen. Wer sich der Vogelbeobachtung jedoch voll und ganz hingibt und die Faszination spürt, kommt nicht mehr von ihr los – denn sie ist einfach total spannend.
Wer einen Fotoapparat mit zur Vogelbeobachtung nimmt, hat die Möglichkeit, sich zu Hause noch einmal alle Details der Vögel in Ruhe anzusehen.
In Europa findet man eine ganze Menge Türme zur Vogelbeobachtung. Von hier aus kann man in aller Ruhe die Vögel beobachten – ohne sie zu stören. Denn es ist wichtig, dass die Vögel nicht in ihrem Lebensraum gestört werden. Diese Beobachtungstürme findet man vor allem in Naturschutzgebieten.
Im Internet finden sich zahlreiche Seiten, die die „Hotspots“ in Europa auflisten, wo sich Greifvögel wie Seeadler, Weißkopfseeadler, Gerfalken, Trumfalen, Wanderfalken, Raufußbussarde sowie Uhus, Kauze und viele Singvogelarten beobachten lassen.
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