Wissenschaftler haben im Laufe des letzten Jahrhundert beobachtet, dass zahlreiche Gletscher auf der ganzen Welt dramatisch zurückgegangen sind. Fachleute stimmen jetzt darin überein, dass dieses Phänomen auf die durch den Menschen verursachte globale Erwärmung und nicht auf klimatische Faktoren zurückzuführen ist. Während Skeptiker nahelegten, dass vulkanische Aktivität und wechselnde Sonneneinstrahlung zum Gletscherrückgang beitragen würden, sind die Forscher sich jetzt einig, dass fossile Brennstoffe und Treibhausgase den Planeten erwärmen. Aus diesem Grunde ist es wichtiger denn je, die Schadstoffemissionen zu reduzieren. In diesem Artikel erklären wir, wie sich die globale Erwärmung und der Gletscherrückgang auf die Umwelt auswirken.
Wann beginnen Gletscher zu schmelzen?
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts stellten Wissenschaftler erstmals einen Gletscherrückgang fest. Zum damaligen Zeitpunkt ging man davon aus, dass das Abschmelzen der Gletscher auf natürlich auftretende Faktoren zurückzuführen seien. Mitte des 19. Jahrhunderts ging eine sogenannte „Mini-Eiszeit“ zu Ende, bei der sich die Durchschnittstemperaturen Jahrzehnte lang unterhalb des Durchschnitts bewegten. Zwischen 1951 und 2010 beobachteten die Glaziologen jedoch, dass die Gletscher schnell zu schmelzen begannen. In diesem Zeitraum sind 25 Prozent des weltweit vorhandenen Eises geschmolzen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Prozess mit Sicherheit auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist, insbesondere weil der Mensch zwischen 1991 bis 2010 für bereits zwei Drittel des Abschmelzens der Gletscher verantwortlich war.
Wie haben die Wissenschaftler die klimatischen Faktoren gemessen, die sich auf den Gletscherrückgang auswirken?
Dieser Schmelzprozess wurde anhand von ungefähr 200.000 Gletschern weltweit wissenschaftlich nachgewiesen. Im Gegensatz zu den klimatischen Faktoren, die den Gletscherschwund im 19. Jahrhundert verursacht haben, ist heutzutage unumstritten, dass die globale Erwärmung menschengemacht ist. In den vergangenen zehn Jahren wurden, neben anderen eindeutigen Anzeichen, Rekord-Oberflächentemperaturen verzeichnet. Der Schnee am Gipfel des Mt. Kilimanjaro in Kenia ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts um 80 % geschmolzen. Zudem lässt sich anhand des Laser-Höhenmessers der NASA ein Abschmelzen an den Rändern des grönländischen Eisschildes erkennen. Des Weiteren zeichnen sich andere milder ausgeprägte Symptome ab, wie wärmere Winter und früher einsetzende Frühjahre.
Zu den bedeutendsten Auswirkungen des Gletscherschwundes gehört wahrscheinlich der Anstieg des Meeresspiegels. Wenn die Temperaturen steigen und das Eis schmilzt, fließt das von den Eisschilden, Gletschern und Eiskappen stammende Schmelzwasser ins Meer. In Folge steigt die Meerestemperatur an und das Volumen des Wassers expandiert. Daher steigt der Meerespegel. Im letzten Jahrhundert haben die Messungen von Wissenschaftlern ergeben, dass der weltweite Meerespegel um zwischen 10 und 20 cm gestiegen ist. Dieser Anstieg birgt ernsthafte Gefahren, wie weitverbreitete Überschwemmungen, Wasserverschmutzung und Bedrohung der Küstenökosysteme.
Wie können wir mit dem Gletscherschwund umgehen?
Es wurden wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Auswirkung natürlicher Phänomene auf die globale Erderwärmung von keiner Bedeutung ist. Im Vergleich zu dem Schaden, den Kohlenstoffemissionen verursachen, ist der Einfluss von Naturphänomen wie Vulkanausbrüchen und verringerte Sonneneinstrahlung vernachlässigbar gering. Gletscher benötigen Hunderte von Jahren, um sich an den Klimawandel bzw. die Änderung von klimatischen Bedingungen anpassen zu können. Und gerade aus diesem Grunde sind der Umfang und die Geschwindigkeit des derzeitigen Rückzugs sehr bedenklich. Obwohl Berggletscher weniger als 1 % der globalen Eisbedeckung ausmachen, tragen sie beispielsweise erheblich zum Anstieg des Meeresspiegels bei, weil sie so schnell schmelzen.
Es gibt jedoch Dinge, die der Mensch tun kann, um den bereits verursachten Schaden in Grenzen zu halten. Deswegen ist es, zum Beispiel, wichtig, Politiker mit einem Plan zur Ausweitung der Nutzung erneuerbarer Energien zu unterstützen. Durch Investitionen in erneuerbare Energiequellen wie Sonnenenergie und Windkraft können wir zusammen die Auswirkungen des Klimawandels verringern. Darüber hinaus ist es wichtig, Baumpflanzungs- und Waldbewirtschaftungsprojekte zu unterstützen, die dazu beitragen, den Kohlendioxidgehalt zu kontrollieren. Wir können jedoch Tag für Tag mit bestimmten Maßnahmen einen kleinen, aber effektiven Beitrag zur Schadensbegrenzung leisten. Nur kleine Änderungen in unserem Verhalten, wie weniger Auto fahren oder mehr recyceln, können dazu beitragen, unseren Einfluss auf die Umwelt zu begrenzen. Durch gemeinsame und individuelle Bemühungen ist es möglich, zum Schutz der Gletscher der Erde, ihrer Ökosysteme und letztendlich der Zukunft unseres Planeten beizutragen.
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