Patagonien und andere Abenteuer-Reiseziel

Patagonien ist einer der besten Orte auf dieser Erde, um die Milchstraße zu sehen

Für viele ist es ein Kindheitstraum die Milchstraße einmal mit bloßem Auge zu sehen oder professionell zu fotografieren und so für immer festzuhalten. Was genau ist eigentlich die Milchstraße und unter welchen Bedingungen ist sie am besten zu beobachten?

Die Milchstraße ist die Galaxie, in der sich unser Sonnensystem mit der Erde befindet. Wenn wir an einem Ort sind, an dem die Milchstraße zu sehen ist, erscheint sie uns als diffuses erhelltes Band am Firmament. In Wirklichkeit erschreckt sich dieses Band jedoch über 360 Grad. Die Milchstraße zählt zu den Balkenspiralgalaxien und hat einen Durchmesser von bis zu 200 000 Lichtjahren, ist jedoch nur 1000 Lichtjahre dick, dadurch erhält sie die Form einer verzerrten Scheibe. In einem der vielen gebogenen Arme aus Staub und Gas befindet sich unser Sonnensystem mit der Sonne und ihren Planeten. Ihren Namen erhielt die Milchstraße aufgrund der optischen Beschaffenheit des Bandes am Firmament, das wie ein milchiger Pinselstrich aussieht. Dieser Pinselstrich besteht in Wirklichkeit aus unzähligen einzelnen Sternen, der heutigen Schätzung nach aus 100 bis 300 Milliarden Sternen. 

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Die Milchstraße wurde bereits in der Antike erwähnt, aus der eine griechische Sage entstammt, die sich in der Begriffserklärung versucht, da auch der Name „Milchstraße“ aus dem Altgriechischen gala (γάλα, Milch) stammt, woraus dann der Begriff Galaxis beziehungsweise Galaxie wurde. Die griechische Sage besagt, dass Zeus seinen Sohn Herakles, dem ihm die sterbliche Frau Alkmene geboren hatte, an der Brust der Göttin Hera trinken lies, während sie schlief. So sollte Herakles göttliche Kraft durch die Muttermilch erhalten. Der Säugling war jedoch so ungestüm, dass die Göttin aufwachte und ihn von sich stieß, hierbei wurde ein Milchstrahl über den ganzen Himmel verspritzt. Selbstverständlich wissen wir heute viel mehr über die Milchstraße aus unzähligen wissenschaftlichen Erkenntnissen, jedoch ist sie immer noch nicht ganz erforscht. Der Erste, der die Milchstraße durch ein Fernrohr beobachtet hat, war der berühmte Galileo Galilei im Jahre 1609. 

Wie kann man also im 21. Jahrhundert die Milchstraße beobachten? Heute leben bereits etwa 55% der Weltbevölkerung in Städten, die unter Luftverschmutzung leiden und der Himmel so immer verhangen ist. Abgesehen von der Luftverschmutzung gibt es jedoch noch die sogenannte Lichtverschmutzung. Dieser Begriff bezeichnet die Aufhellung des Nachthimmels, die durch künstliche Lichtquellen, vor allem in Städten und Ballungsgebieten, entsteht. Diese Aufhellung verhindert den ungetrübten Blick auf den Nachthimmel. Unter http://darksitefinder.com/maps/world.html#2/7.5/-112.1 hat man die Möglichkeit die weltweite Lichtverschmutzung auf einer Weltkarte zu beobachten. Je mehr Aufhellung, desto gelber die Fläche auf der Karte. Lenkt man seinen Blick auf Europa, erscheint einem der Kontinent als gelb leuchtendes Feld. Lässt man jedoch seinen Blick Richtung Südamerika wandern, beschränkt ihn dann auf den Süden Chiles und Argentiniens und Patagonien, erblickt man komplette Schwärze, wie sonst auf fast keinem anderen Fleck auf der Karte. Dies ist ein eindeutiger Beweis, dass es kaum bessere Orte auf diesem Planeten gibt, um die Milchstraße mit bloßen Augen zu sehen und sogar fotografisch festzuhalten. 

Die Unweiten Patagoniens eignen sich hervorragend für Sternbeobachtung, da sie eines der wenigen unberührten Flecken auf unserem Planeten darstellen. Es existiert praktisch keine Lichtverschmutzung an den meisten Orten und in kleinen Dörfern werden während der Nacht oft auch die Generatoren abgestellt, sodass auch nicht das kleinste Lichtlein den Blick auf das Firmament betrübt. Deshalb stellen die Sternbeobachtung und das Erblicken der Milchstraße abgesehen von den imposanten Gletschern, den beeindruckenden Bergmassiven und der unendlichen Weite ein absolutes Muss während einer Reise in Patagonien dar. Es ist vor allem zu bedenken, dass die idealen Monate zur Milchstraßenbeobachtung auf der Südhalbkugel zwischen November und Januar liegen, der perfekten Reisezeit für Patagonien und genau in der Zeit, in der die Milchstraße auf der Nordhalbkugel nicht zu sehen ist. Das Portal www.vix.com erwähnt einen der südlichsten Orte der Welt, Ushuaia, als einen der sechs besten Orte in Argentinien, um die Sterne zu beobachten. 

In ungetrübten Nächten kann man also mit dem bloßen Auge diesen wunderschönen, mysteriösen Milchstreifen am Firmament beobachten. Vertieft man sich in Fotogalerien der Star- und Hobbyfotografen dieser Welt erblickt man auch meisterhafte Bilder, die die Milchstraße über den Bergketten Patagoniens wie einen Regenbogen einfangen. So kann man sich etwas besser vorstellen, dass die Milchstraße eigentlich ein Band mit 360 Grad ist und nicht bloß ein Streifen. 

Für uns Menschen, die in lauten, dynamischen Städten wohnen und uns oft nicht mehr bewusst sind, wie klein unsere Erde und sogar unser Sonnensystem in der Galaxie ist, ist es sicherlich eines der eindrucksvollsten Erlebnisse in dem frischen Wind und der absoluten Stille Patagoniens zu stehen und zum Himmel aufzublicken um diesen Milchstreifen zu sehen, der aus Milliarden Sternen besteht und uns daran erinnert, wie klein wir doch sind und wie unendlich das Universum ist. 

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