Eine Reise nach Patagonien ist immer eine gute Idee. Aufgrund der unglaublichen Fläche von 1.043.000 Quadratkilometern ist es jedoch unmöglich, alle Orte und Nationalparks zu besuchen. Daher muss eine schlaue Auswahl getroffen werden, um den Aufenthalt vollkommen auskosten zu können. Eines der Highlights, das unbedingt in Ihrer Reiseroute eingeplant werden sollte ist der Cerro Torre im argentinischen Teil von Patagonien. Der Anblick des schroffen und sehr spitzen Granitberges ist schlichtweg faszinierend. Es gibt außerdem einige interessante Fakten über den berühmten Berg. Über diese und die verschiedenen Wege, um den Cerro Torre zu erkunden, lesen Sie in diesem Artikel.
Was Sie über den Cerro Torre wissen müssen
Cerro Torre (spanisch) bedeutet übersetzt „Turm-Berg”. Wenn man Fotos betrachtet, dann macht dieser Name auch gleich Sinn, da die Form des Berges einem spitzen Turm sehr ähnelt. Der Cerro Torre ist ein Granitberg, der über 3100 Meter hoch ist und an der argentinisch-chilenischen Grenze liegt. Genauer gesagt ist der Berg im Nationalpark Los Glaciares, am Rande zum Campo de Hielo Sur zu finden. Er ist bekannt für seine schroffe Form und die glatten Granitwände, die meistens mit Eis bedeckt sind. Die extremen Wetterbedingungen machen die Besteigung äußerst schwierig und somit ist der Cerro Torre unter Kletterprofis als einer der schwierigsten Gipfel der Welt bekannt.
Die Besteigungsgeschichte ist genauso sagenumwoben wie der Anblick des Berges scheint. Der erste Besteigungsversuch des Granitspitzes erfolgte im Jahr 1958, scheiterte jedoch. Die Erstbesteigung konnte dann angeblich ein Jahr später von einem italienischen und einem Tiroler Bergsteiger verzeichnet werden, die bis zum Gipfel vordringen konnten. Jedoch verunglückte einer der beiden beim Abstieg tödlich und aufgrund des Verlustes seiner Kamera konnte die Besteigung nie bewiesen werden. So galt der Cerro Torre bis ins Jahr 1968 immer noch als unmöglich zu besteigender Berg. Zu entscheiden, welcher der vielen Versuche den Granitfels zu bezwingen nun geglückt ist scheitert auch daran, dass man sich nicht über die genaue Höhe, beziehungsweise Position des Gipfels einig ist.
Dieser besteht nämlich meistens aus Schnee und wirkt fast wie ein Pilz. Die erste offiziell anerkannte Besteigung war im Jahr 1974, bei der auch der berühmte Pilz bestiegen wurde und dies fotografisch dokumentiert wurde. Bis heute ist die Besteigung des Cerro Torre äußerst kompliziert und sorgt für Meinungsverschiedenheiten unter Experten, was die Technik und Route für die Erklimmung betrifft. Außerdem bat sie schon Material für Filme wie den Dokumentarfilm Cerro Torre – nicht den Hauch einer Chance und den Spielfilm Cerro Torre – Schrei aus Stein.
So können Sie den Cerro Torre auch besuchen
Nun wissen Sie bereits einiges über den Cerro Torre und vor allem viel darüber, wie schwierig er zu besteigen ist. Jetzt stellen Sie sich wahrscheinlich die Frage: kann ich den Berg auch genießen, wenn ich kein professioneller Bergsteiger bin? Die gute Nachricht ist: ja das können Sie! Wie bereits erwähnt, liegt der Cerro Torre im argentinischen Nationalpark Los Glaciares, an der Grenze zu Chile.
Der beeindruckende Nationalpark ist in erster Linie auch auf jeden Fall einen Besuch wert. Wenn Sie kein Profi im Bergsteigen und Klettern sind, gibt es eine gute Alternative, um den schroffen Granitspitz von einem Aussichtspunkt zu beobachten und auf die Distanz wunderbare Fotos zu schießen. Dies können Sie auf einer kurzen Wanderroute mit einer geringen Schwierigkeitsstufe erreichen. Der Weg führt durch das Fitz Roy Tal zu dem berühmten „Mirador del Torre”. Von der Wanderroute aus werden Sie gleich mit einem vierfachen Panoramablick belohnt werden. Und zwar auf den Cerro Solo, auf die Adela Bergkette, den Cerro Chaltén und den Cerro Torre.
Nach einer eineinhalbstündigen Wanderung gelangen Sie schließlich zum Aussichtspunkt auf den berühmten Cerro Torre. Als Ausgangspunkt für diese Wanderung bietet sich das Dorf El Chaltén an, wo auch Übernachtungsmöglichkeiten zu finden sind. Wenn eine längere Wanderung gewünscht ist, gibt es ebenfalls etwas längere Routen, die den Cerro Torre umrunden, am Fluss Fitz Roy entlangführen und die Laguna Torre miteinschließen. Ein weiterer guter Aussichtspunkt auf den Cerro Torre befindet sich auf dem Wanderweg von El Chaltén zur Laguna de los Tres, über der der majestätische Granitberg schwebt und so das perfekte Fotomotiv bietet.
Die Erklimmung des Gipfels des Cerro Torres ist wirklich hochkompliziert und gefährlich und daher nur für sehr erfahrene Profikletterer empfohlen. Jedoch können alle begeisterten Wanderer den Ausblick auf den beeindruckenden Gipfel genauso genießen.
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