Patagonien und andere Abenteuer-Reiseziel

Der versteinerte Wald im Jaramillo-Nationalpark, Argentinien

Der Versteinerungsprozess

Sehenswertes in der Nähe

Praktische Tipps für den Besuch

Planung Ihrer Reise

Anfahrt

Nahe gelegene (relativ gesehen) Orte und Sehenswürdigkeiten

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Die meisten Nationalparks wurden eingerichtet, um Wälder, Flora und Fauna zu beschützen. Der Jaramillo-Nationalpark ist anders. Seine Daseinsberechtigung ist einem fossilierten, oder versteinertem Wald zuzuschreiben, der bereits vor 170-175 Mio. Jahren entstanden ist. Jetzt erstreckt sich jedoch hier eine Wüste – ein wahrhaftiger Jurassic Park.

Der versteinerte Wald ist wegen seiner paläontologischen Bedeutung weltweit bekannt. Der vormals dichte, feuchte und mit Leben übersprudelnde Wald befindet sich heute inmitten einer flachen, trockenen Wüste, der Patagonischen Steppe.

In diesem Park wurden einige der wichtigsten Fossilienfunde Argentiniens gemacht. Jaramillo gehört aufgrund seiner qualitativ hochwertigen Fossilien und deren Verbreitung zu den wichtigsten und bekanntesten versteinerten Wäldern auf der Welt.

Im Jaramillo-Nationalpark befinden sich einige der ältesten versteinerten Wälder und einige der bemerkenswertesten fossilen Exemplare auf der Welt. Man trifft hier auf über 200 versteinerte Bäume, darunter der größte seiner Art weltweit mit einem Durchmesser von 3 Metern und einer Länge von 55 Metern, sowie auf Tierfossilien und Artefakte aus dem Paläolitikum.

Der Versteinerungsprozess

Von den Baumringen der versteinerten Bäume lässt sich ableiten, dass der Versteinerungsprozess begann, als der Wald bereits 1.000 Jahre alt war. Infolge eines plötzlichen gewaltigen Vulkanausbruchs wurde der Wald von Asche bedeckt. Die Bäume wurden dabei nicht verbrannt oder verkohlt und konnten so ihre Form erhalten, der Versteinerungsprozess wurde jedoch beschleunigt.

Die Bäume, die ohne Einwirkung von Sauerstoff und Licht unter der Asche begraben wurden, zeigten die optimalen Voraussetzung für die Versteinerung. Im Laufe der Zeit wurden die Bestandteile der Hölzer durch regelmäßig einwirkendes Wasser ausgespült und allmählich durch Mineralien ersetzt, so dass der Wald mit einer außergewöhnlichen Fülle an Einzelheiten erhalten blieb. Die Bewegungen der tektonischen Platten bewirkten dann, dass der begrabene versteinerte Wald und Fossilien an die Oberfläche traten.

Zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs trugen die Nadelbäume reife Zapfen, die hervorragend mit noch intakten Samen erhalten wurden. Diese Funde sind für Geologen sehr aufregend.

Die versteinerten Bäume sind im Stein sowohl in aufrechter, umgefallener und liegender Position verewigt. Interessanterweise zeigen alle umgefallenen Bäume aufgrund der kontinuierlich aus den Bergen wehenden starken Winde in dieselbe Richtung.

Millionen von Jahren alte Tierfossilien wurden hier ebenfalls gefunden – kleine Nagetiere, Frösche, prähistorische Kröten und sogar Meerestiere.

Sehenswertes in der Nähe

Die Hügel des Cerro Madre e Hija, übersetzt Berg Mutter und Tochter, sind die Überbleibsel eines, vor vielen Millionen Jahren, erloschenen Vulkans. Die Lavasäulen sind bis heute perfekt erhalten. Obwohl die Gipfel erodiert sind, ist die Lavaröhre mit einem Abschnitt aus regelmäßigen Sechsecken.

Praktische Tipps für den Besuch

  • Der Park befindet sich in der patagonischen Steppe, wo es trocken, kalt und windig ist. Dieses vulkanisch geprägte Gebiet kann das ganze Jahr über kostenfrei besucht werden, wobei die beste Zeit die Frühjahrs- und Sommermonate sind. Mit starkem Wind ist das ganze Jahr über zu rechnen.
  • Hier stoßen Sie zu keiner Jahreszeit auf Touristenmassen. An diesem faszinierenden Ort lässt sich die Weite und Einsamkeit der Umgebung so richtig wahrnehmen.
  • In der Provinz von Santa Cruz sind Audioguides verfügbar, welche Ihnen auf Ihrem Weg durch den Park hilfreiche Erklärungen zu den unterschiedlichen Teilen geben.

Planung Ihrer Reise

Da der versteinerte Wald weitab und sehr einsam liegt, sollten Sie Ihren Trip sorgsam planen. 

  • Besuchen Sie den Park tagsüber. 
  • Nehmen Sie aus Sicherheit eine Karte, Essen, Wasser und Benzin mit. 
  • Die nächste Tankstelle liegt in Fitz Roy, 140 km entfernt. 
  • Die nächste Stadt Richtung Norden ist Puerto Deseado, 290 km entfernt und Richtung Süden Puerto San Julián, nur 230 km entfernt.

Anfahrt

Nehmen Sie von der Ruta 3 die Provincial 49. Fahren Sie dann 50 km auf der unbefestigten Straße weiter. Sie erreichen dann da Museum, in dem alles über den Versteinerungsprozess erklärt wird.

Nahe gelegene (relativ gesehen) Orte und Sehenswürdigkeiten

  • Puerto San Julián ist ebenfalls sehenswert. Von hier aus können Sie einen Bootsausflug zur Beobachtung von schwarz-weißen Commerson-Delfinen und Kolonien von Seevögeln. Lassen Sie sich von den Höhlenbildern in Estancia La María in eine andere Zeit zurückversetzen.
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