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Die Atacama-Wüste in Chile: einer der trockensten Orte der Welt

Die Atacama-Wüste ist möglicherweise die älteste Wüste überhaupt und gilt als der trockenste Ort der Welt außerhalb der Polargebiete: Das liegt daran, dass es in der Atacama-Wüste zumindest in den letzten 3 Millionen Jahren sehr trocken war. Forschungen einer Gruppe britischer Wissenschaftler haben ergeben, dass einige Flussbetten bereits seit 120.000 Jahren trocken liegen.

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Merkmale der Atacama-Wüste

Bei der Wüste handelt es sich um ein 1.600 km langes Wüstenplateau, das eine Fläche von ungefähr 105.000 Quadratkilometern einnimmt und auf 2.000 Meter Höhe zwischen den Bergzügen der Anden und der chilenischen Küstenkordillere liegt. Zudem erheben sich hier bis zu 6.000 Meter hohe Gebirgszüge. Die Region ist so trocken, dass nicht einmal in dieser Höhe Gletscher anzutreffen sind. Nur die höchsten Gipfel (wie Ojos del Salado, Monte Pissis und Llullaillaco) sind ständig mit Schnee bedeckt, auch wenn man oberhalb von 5.600 m auf Permafrost stößt. An einigen Orten in der Atacama-Wüste bildet sich mariner Nebel, der lokal unter Camanchaca bekannt ist. Dadurch erhalten Pflanzen, wie Algen, Flechten und Kakteen ausreichend Wasser.

Der Großteil der Wüste besteht aus felsigem Gelände, Salzseen, Sand und Lavafelsen, alle Richtung Anden ausgerichtet sind. Die Täler der Atacama-Wüste mit ihren abwechslungsreichen Landschaften sind bei Touristen sehr beliebt. Das Mars-Tal (el Valle de Marte), das Mond-Tal (el Valle de la Luna), oder das Regenbogen-Tal (el Valle del Arcoíris) scheinen einer Fantasiewelt zu entstammen. Die Blicke auf die zerklüfteten Berge und Hügel mit unendlich vielen Schattierungen sind einfach atemberaubend.

Nachts kommen Sternenbeobachter auf ihre Kosten, da die Atacama-Wüste zu den weltweit besten Orten auf der Welt für die Beobachtung von Sternen und Himmelskörpern gehört.

Die Atacama-Wüste steckt voller Leben!

Obwohl die Atacama-Wüste aufs Erste sehr unwirtlich wirkt, ist sie landschaftlich wunderschön: beeindruckende, wunderschön geformte Berge, türkisblaue Seen, die wichtigen Algen und Flamingos einen Lebensraum bieten, sowie kochend heißes Wasser spuckende Geysire und riesige Sanddünen.

Diese aride Wüste besticht durch eine ungewöhnliche Vielfalt an wildlebenden Tieren, wie Vikunjas, Guanakos und Lamas, die bis auf über 4.000 Meter Höhe auf den wunderschönen Hochebenen der Atacama-Wüste anzutreffen sind. Diese Tiere haben sich perfekt an die extremen Witterungsbedingungen angepasst!

Die Vegetation der Atacama-Wüste verändert sich den klimatischen Bedingungen des Gebietes entsprechend. Obwohl das Klima der Wüste überwiegend durch hohe Temperaturen und wenige Regenfälle gekennzeichnet ist, können die Niederschläge in den Randgebieten durchaus intensiver ausfallen.

In den ariden Gebieten der Wüste herrscht an die trockenen Bedingungen angepasste Vegetation vor: Kakteen, Büsche und Bäume, wie der Tamarugo und der weiße Johannisbrotbaum. All diese Pflanzenarten sind sehr resistent gegen Austrocknung und Versalzung.

In den feuchteren Gebieten sind Vielfalt und Artenreichtum größer. Nach ausreichenden Niederschlägen eröffnet sich unseren Augen ein beeindruckendes Naturschauspiel: die blühende Atacama-Wüste, auch „Blumenwüste“ genannt. Die durch El Niñoverursachten starken Regenfälle bringen über 200 verschiedene Blumenarten zum Keimen und Blühen.

Die Atacama-Wüste ist auch das Zuhause vieler Tierarten. Je nach den klimatischen Bedingungen und der Beschaffenheit des Geländes leben in der Wüste eine Vielzahl von Gliederfüßern und Vögeln, Reptilien und Säugetieren. Darunter sind hier Skorpione, Raupen, nachtaktive Schmetterlinge und Falter, Schlangen, Eidechsen, Guanakos, Viscachas, Vikunjas, Wüstenfüchse, Flamingos und andere Vögel anzutreffen.

Natürliche Heilwasserquellen in der Atacama-Wüste

Auch wenn Sie das Wort „Wüste“ nicht unbedingt sofort mit Wasser assoziieren, gibt es Wasser in der Atacama-Wüste. Neben den bereits erwähnten Seen reihen sich acht Naturpools zwischen zwei Felsen auf einer Höhe von 3.590 Metern aneinander, die vom Puritama-Fluss gespeist werden. Die Wassertemperatur der Seen beträgt zwischen 25 und 30 Grad, den Seen wird eine besondere Heilwirkung nachgesagt. Dieses Gebiet wird von sechs indigenen Gemeinschaften verwaltet.

Geysire von El Tatio

„Der Großvater, der weint“ lautet die Übersetzung für das Geysirfeld von El Tatio“. In den Wintermonaten fallen hier die Temperaturen am Morgen kurz vor Sonnenaufgang auf bis zu minus 22 Grad Celsius. Das Geysirfeld befindet sich auf 4.320 Metern Höhe und gehört somit zu den höchsten Gebieten der Region. Für einen Besuch des geothermischen Feldes, das sich auf ungefähr 30 Quadratkilometer erstreckt, sollte man bereits früh morgens anreisen, da der Dampf nur bei niedrigen Temperaturen zu sehen ist. Aufgrund der Höhe und des damit einhergehenden geringeren Luftdrucks kocht Wasser hier bereits bei 86 ºC!

Bisher wurden ungefähr 67 Geysire entdeckt, von welchen 30 regelmäßig bis zu 10 Meter hohe Wasserfontänen speien. Die Geysire befinden sich großteils in intaktem Zustand und gelten als Touristenattraktion.

Die Bewohner der Atacama-Wüste

In den Dörfern um die Wüste herum werden noch alte Bräuche und Traditionen gewahrt. San Pedro de Atacama ist eine winzige Touristendestination mit ungefähr 2.000 Einwohnern. Der Ort besitzt ein kleines Ortszentrum im Kolonialstil und eine reizvolle Straße, die „Calle Caracoles“, auf die sich der gesamte Tourismus konzentriert.

Ein weiterer bekannter Ort ist Toconao, ungefähr 40 Kilometer von San Pedro de Atacama entfernt. Der Name „Toconao“ bedeutet übersetzt so viel wie „Ort der Steine“. Studien zufolge ist der Ort über 12.000 Jahre alt.

Gegenüber des Hauptplatzes befinden sich die Kirche und der Kirchturm von San Lucas, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Beide Bauwerke wurden zum Nationalmonument erklärt.

Neben den Einnahmen aus dem Tourismus setzen viele Bewohner auf das Kunsthandwerk. Aus Vulkangestein, das von der einheimischen Bevölkerung abgebaut wurde, fertigen sie Skulpturen.

Salar de Atacama

Der Salar de Atacama, der nur wenige Kilometer von San Pedro de Atacama entfernt liegt, ist Chiles größter Salzsee (bzw. größtes Salzvorkommen) und eine der beliebtesten Touristenattraktionen in der Region.

Der Salar de Atacama erstreckt sich über 300.000 Quadratkilometer und kann aufgrund der unwahrscheinlich trockenen Luft vollständig vom Auge erfasst werden.

Unter dem Salar befindet sich eine dicke, harte Kruste aus Kreidesalz. An einigen Stellen sind Öffnungen in der Kruste entstanden, in denen sich kleine Seen gebildet haben. Diese Wasserflächen sind beliebte Lebensräume von Wasservögeln, wie Flamingos, Blässhühner und Guallatas.

Die Pukará de Quitor

Am Ortseingang von Quitor thront auf einem Hügel die im 12. Jahrhundert durch die einheimische Bevölkerung zu Verteidigungszwecken erbaute Festung Pukará de Quitor“, die damit auf die Expansionsbestrebungen ihrer Aymara-Nachbarn reagierten. 1982 wurde die Festung zum Nationalmonument deklariert.Die Atacama-Wüste bleibt allen Besuchern, die sich für Natur und Kultur interessieren, garantiert als unvergessliche Erfahrung in Erinnerung. Ein Ort, der eine unwahrscheinliche Vielfalt an Lebensformen und Naturschauspiele bietet, ist definitiv eine Reise wert.

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