Haben Sie schon einmal über die Klangfülle und Neugierde Argentinische Nachnamen nachgedacht? Viele Leute in Argentinien besitzen wohl klingende, lyrische Namen. Aber woher stammen argentinische Namen wie Armando Maradona Franco, Ernesto „Che” Guevara de la Serna und Eva María Duarte de Perón? In diesem Artikel gehen wir näher auf Ursprung, Bedeutung und Stellwert der argentinischen Nachnamen oder apellidos ein, auf die Sie möglicherweise auf Ihrer Reise durch Argentinien stoßen könnten.
Indigene Argentinier
Der Großteil der argentinischen Namen ist spanischen Ursprungs, da die Spanier das seit dem 16. Jahrhundert als Argentinien bekannte Land besiedelten. Ehe die Spanier nach Südamerika kamen, lebten dort verschiedene indigene Bevölkerungsgruppen. Es gibt heutzutage immer noch viele Argentinier, die ihre eigene Sprache neben Spanisch sprechen, ihre eigenen Traditionen pflegen und über spezifische Nachnamen verfügen. So kann z. B. eine Person, die vom Quechua–Volk abstammt, einen Nachnamen wie Canchaya, Chuquisengo oder Quispe besitzen. Ziemlich verbreitet sind auch Nachnamen der Mapuche Kultur, wie Nahuelpán, Cayancura oder Huaiquipán. Viele indigene Nachnamen sind aufgrund des Anpassungsdrucks seitens der spanischen Eroberer verloren gegangen.
Argentinische Namen spanischen Ursprungs
In Spanien wurden Nachnamen im 12. Jahrhundert eingeführt, als die Bevölkerung zu wachsen begann und es notwendig wurde, eine Familie von der anderen zu unterscheiden. In der Kolonialzeit führte Spanien seine Traditionen bzgl. der Bildung/Vergabe von Nachnamen in Argentinien ein. Heutzutage können argentinische Nachnamen ganz allgemein in vier Kategorien eingeteilt werden.
Mütter und Väter
Viele spanischen Nachnamen leiten sich von den Nachnamen der Vorfahren des Vaters und der Mutter ab. Um zwei Männer mit demselben Vornamen voneinander zu unterscheiden, würde der Vorname durch den Namen eines Elternteils ergänzt werden. Spanische väterliche Nachnamen werden mithilfe der Endungen –es, –ez oder –is gebildet, was soviel wie „Sohn von“ bedeutet. So bedeutet bspw. Salvador Fernández wörtlich „Salvador, Sohn von Fernando“.
Berufsbezogene Nachnamen
Wie auch im Englischen gibt es in den spanischsprachigen Ländern auch Nachnamen, die sich von Berufsbezeichnungen herleiten. So wie Nachnamen wie Smith, Baker und Carpenter in der englischsprachigen Welt (bzw. Schmidt, Bäcker und Schreiner) verbreitet sind, sind Nachnamen, wie z. B. Guerrero, „Kämpfer“ auf Deutsch, Zapatero, „Schuster“ auf Deutsch und Hidalgo, „Adelsmann“ auf Deutsch, in spanischsprachigen Ländern gebräuchlich.
Nachnamen geografischen Ursprungs
Andere gewöhnliche argentinische Nachnamen leiten sich von Orten her. So ist z. B. Castillo ein in Argentinien sehr gebräuchlicher Name, der „Schloss“ bedeutet. Argentinische Nachnamen können sich ebenfalls auf landschaftliche Merkmale beziehen, wie Ríos, „Flüsse“ auf Deutsch, oder Mendoza, was auf Deutsch so viel wie „Kalter Berg“ bedeutet. Viele dieser geografischen Nachnamen umfassen auch das Präfix de, mit der Bedeutung von „von“. Demzufolge bedeutet z. B. ein Name wie María de la Costa auf Deutsch so viel wie „María von der Küste“.
Eigenschaften und Merkmale
Viele spanische Nachnamen leiten sich auch von persönlichen Eigenschaften oder körperlichen Merkmalen ab. Demzufolge haben sich viele Nachnamen in der spanischsprachigen Welt aus Spitznamen entwickelt, die auf den Charakter oder das Erscheinungsbild einer Person zurückzuführen waren. Nachnamen wie Rubio bedeuten „Der Blonde“ oder Cortes im Sinne von „Der Höfliche“.
Ein Nachname oder zwei?
Viele Spanischsprachige verwenden die Nachnamen ihrer Mutter und ihres Vaters. Der Mittelname – oder erster Nachname – leitet sich vom Nachnamen des Vaters her. Der zweite Nachname ist normalerweise der Mädchenname der Mutter. In der Vergangenheit wurden zwei Nachnamen häufig mit einem y (bzw. „und“) voneinander getrennt. Diese Art der Namensbildung ist aber immer weniger geläufig. Auch wenn es Regeln gibt, müssen diese nicht unbedingt streng eingehalten werden. Einige Leute verwenden z. B. den Nachnamen ihrer Mutter statt dem ihres Vaters.
Trotz der traditionelle Verwendung von zwei Nachnamen im übrigen Lateinamerika ist diese Praxis in der argentinischen Kultur weniger verbreitet. Auch wenn viele Argentinier nur den Nachnamen väterlicherseits verwenden, stößt man immer noch mit gewisser Wahrscheinlichkeit auf Argentinier mit langen Nachnamen!
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